Bereits seit längerer Zeit wollte die FF St. Peter/Oberdorf eine Waldbrandübung mit Hubschrauber durchführen. Nach komplizierten und langwierigen behördlichen und feuerwehrinternen "Wegen" wurde schließlich die Luftunterstützung für eine Übung zugesagt. Franz Pirker (Kdt. Stv. von der FF - St. Peter/Oberdorf) bereitete den ganzen Übungstag perfekt vor und schließlich wurde folgender Ablauf festgelegt:
- am Vormittag theoretischer Teil und Einführung in die Thematik durch die Flughelfer der Kärntner Feuerwehren
- Vorführung aller verfügbaren Waldbrandgerätschaften und Handhabungshinweise
- Praktische Einsatzübung in der Grieser Leitn
Für die Einsatzübung war vorgesehen, dass der Hubschrauber (Libelle Kärnten des BMI) zu Mittag eintreffen sollte um dann während der ganzen Übung Erkundungs-, Lösch- und Bergeflüge durchzuführen. Leider kam es zeitgleich am Vormittag zu einem großen Lawinenabgang am Mölltaler Gletscher, wo der Hubschrauber vordringlich zum Einsatz kam. So wurde der vom Einsatzleiter ebenfalls vorbereitete "Plan B" aktiviert und um 12:30 Uhr mit der Einsatzübung gestartet.
Die Feuerwehr teilte sich in mehrere Gruppen und es wurde eine Zubringerleitung mit zwei Pumpen zum Waldbrandgebiet oberhalb des Katschbergtunnels aufgebaut. Weiters wurden die Waldbrandgerätschaften mit einem Radlader eines Feuerwehrkollegen in das Gelände verbracht. Somit konnte die Übung vorerst ohne Hubschrauber begonnen werden. Es wurde eine Einsatzleitung bei KLFA-Rennweg eingerichtet. Im Fahrzeug befindet sich neben der Pflichtausrüstung für ein Kleinlöschfahrzeug auch spezielle Ausrüstung wie z.B. Schreibtisch, Computer, Drucker, Whiteboard, zwei Mobilfunkgeräte etc. um das Fahrzeug auch als Einsatzleitfahrzeug einsetzen zu können. Weiters wurden die Einsatzabschnitte Wasserversorgung, Sprinkler, Nachlöscharbeiten, Evakuierung, Bereitstellung und - für den Fall, dass der Hubschrauber doch noch kommen sollte - auch ein Trupp Hubschrauber eingeteilt. Die Übung wurde daraufhin so durchgeführt, dass möglichst viele Kameradinnen und Kameraden bei den unterschiedlichen Stationen praktische Erfahrungen sammeln konnten. Gegen 14:00 Uhr konnte der Polizeihubschrauber doch noch nach Rennweg beordert werden, sodass auch noch die Hubschrauberunterstützung bei einem Waldbrand vom Erkundungsflug bis zum Löschwassertransport beübt werden konnte. Gegen 16:00 Uhr konnte schließlich ein sehr sehr lehrreicher Übungstag erfolgreich abgeschlossen werden.
Obige Ausführungen beziehen sich auf das Feuerwehrgeschehen selbst. Daneben fand über den ganzen Tag auch eine Krisenübung des behördlichen Bezirkseinsatzstabes der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau mit mehreren Szenarien statt bzw. wurde schließlich auch der Waldbrandeinsatz als ein solches Szenario "eingespielt". Im Einsatzgeschehen involviert waren dabei auch das Rote Kreuz, die Bergrettung und die Polizei, welche gemeinsam mit der Feuerwehr neben den Löscharbeiten auch bei der Vermisstensuche, Verletztenbergung und Verarztung eingebunden waren. Durch das Rote Kreuz erfolgte auch die Verpflegung mit einer Jause am Vormittag und einem Gulasch mit Übungsende – Danke dafür der BH Spittal an der Drau für die Kostentragung.
Insgesamt nahmen 180 Frau/Mann, davon 130 Feuerwehrkräfte an der Großübung teil.
Bilder und Videos auf der Hompage der FF St. Peter/Oberdorf
Bericht in der Onlinausgabe der Bezirksblätter Lungau